Haarhygrometer Feuchtemeßgerät, bei dem der Meßfühler aus einem Bündel Haare besteht. Haare dehnen sich bei Feuchteaufnahme aus, bei Feuchteverlust ziehen sie sich zusammen. Besonders geeignet zur Verwendung als Hygrometer sind blonde Frauenhaare, da diese besonders fein sind. Vergessen Sie nicht, Ihre Haare vor dem Abschneiden zu waschen, denn zu hoher Fettgehalt verfälscht die Meßwerte erheblich. |
Haboob Heisser, kräftiger bis stürmischer Wind aus Nord im Sommer im Sudan. |
Hadley-Zelle Äquatornächste Zelle im "Bjerknes Modell der Atmosphäre". Die Hadley-Zelle ist ein Beispiel für eine thermisch direkt betriebene Zirkulation, in der Warmluft am Äquator aufsteigt und Richtung Ferrel-Zelle absinkt. |
Hagel Fester Niederschlag, aus Eiskugeln oder Eisklumpen bestehend, die einen Durchmesser von bis zu 10 cm und ein Gewicht bis zu mehreren Kg erreichen können. Sie entstehen durch mehrmaliges Auf- und Absteigen innerhalb einer Gewitterwolke. Es lagert sich an dem Hagelembryo immer mehr Wasser und Eis an, bis der Hagelklumpen zu schwer wird und ausfällt. Durch sein Gewicht und damit durch seine Geschwindigkeit richtet Hagel zuweilen schwere Schäden, v.a. für die Landwirtschaft, an. |
Halbtägige Gezeitenform Hoch und Niedrigwasser treten zweimal täglich auf und haben jeweils in etwa die gleiche Höhe.siehe Gezeitenform. |
Halo Optische Erscheinung, die durch zweimalige Brechung der einfallenden solaren Strahlung an Eiskristallen entsteht. Voraussetzung ist die zumindest teilweise Bedeckung mit hohen Eiswolken. Zu beobachten sind farbige Ringe um Sonne und Mond. |
Handanemometer Transportables Windmeßgerät. siehe Schalensternanemometer. |
Hangnebel Nebel- bzw. Wolkenbildung am Hang. Dabei tritt ab dem Kondensationsniveau Wolkenbildung ein, wenn an Bergen hangaufwärts gerichteter Wind feuchte Luft nach oben transportiert und sich diese dabei abkühlt. |
Hangwind Windsystem bei austauscharmen Wetterlagen. Tagsüber ensteht hangaufwärts gerichteter Wind, da sich bei intensiver Sonneneinstrahlung die bodennahe Luft am Hang schneller erwärmt als die bodenferne Luft in gleicher Höhe. Nachts kehrt sich diese Zirkulation um, es entsteht der talwärts gerichtete Hangabwind. |
Harmatan Heisser, trockener Nordostwind in Nordwestafrika. |
Harsch Bezeichnung für eine Schneeart, die durch mehrmaliges Schmelzen und Gefrieren hart geworden ist. |
Haufenwolke Quellwolke mit haufenförmigem Aussehen, teilweise wie Wattebäusche. Cumulus. |
Hauptdruckfläche Bei Radiosondenaufstiegen standardmässig festgelegte Druckflächen, auf denen jeweils Geopotential, Temperatur, Taupunktstemperatur und die Windgeschwindigkeit gemessen und gemeldet werden. Die Ergebnisse dieser Meldungen werden in Höhenwetterkarten dargestellt. |
Haupttermin Die Termine, an denen alle Wetterstationen mindestens Wetterbeobachtungen machen müssen. Haupttermine sind nach internationaler Konvention: 06,12,18,00 Uhr UTC,d.h.Greenwich-Zeit. |
Heaviside-Schicht Alternative, ältere Bezeichnung für die Ionosphäre. |
Hebungskondensationsniveau Die Höhe, bei der bei erzwungener Hebung an Fronten oder geographischen Hindernissen Wolkenbildung einsetzt. Das Hebungskondensationsniveau liegt tiefer als das Cumulus-Kondensationsniveau. |
Heiter Von heiterem Wetter spricht man, wenn weniger als 1/4 des Himmels mit Wolken bedeckt sind. |
Heiztag Tag, an dem die Temperatur im Mittel niedriger als 15°C ist, insbesonders in der "Heizperiode" zwischen dem 1.September und dem 31.Mai, aber auch in der Restzeit des Jahres. |
Hektopascal In der Meteorologie übliche Einheit des Drucks. Ein Hektopascal entspricht einem Millibar. |
Hellmann-Niederschlagsmesser Die Mutter aller Niederschlagsmesser. Er besteht aus einem nach oben offenen Zylinder mit einer Auffangfläche von 200 Quadratzentimetern und einer Sammeldose, an der die tägliche Niederschlagsmenge abgelesen werden kann. |
Herbst Übergangszeit zwischen Sommer und Winter. |
Heterogene Atmosphäre Realer Zustand der Atmosphäre, in dem sich alle Größen, Temperatur, Feuchte, Druck und Dichte, mit der Höhe verändern. |
Heterosphäre Bezeichnung für die obere Atmosphäre ab ca. 100 km Höhe über dem Erdboden. Der untere Teil dieser Zweiteilung, in der die chemische Zusammensetzung der Luft maßgeblich ist, wird Homosphäre genannt. |
Himmelsstrahlung Die gesamte auf die Erde auftreffende Strahlung minus solare Strahlung ( ohne Sonnenschein Tageslicht). Übrig bleiben die kurzwelligen und langwelligen Strahlungsanteile, die von der Atmosphäre entweder reflektiert oder abgestrahlt werden.Einheit Joule pro Quadratmeter . Wenn die Strahlung der Sonne hinzukommt, spricht man von Globalstrahlung. Ist die Differenz Globalstrahlung - Himmelsstrahlung > 0, dann scheint die Sonne. |
Hitzdrahtanemometer Windmeßgerät, bei dem beheizte Drähte durch den Wind abgekühlt werden. Je kühler der Draht wird, desto höher ist sein elektrischer Widerstand. Wird dieser gemessen, so erhält man ein Mittel zur Windstärkebestimmung. Das Hitzdrahtanemometer ist jedoch nur für geringe Windstärken geeignet. |
Hochdruckbrücke Verbindung zweier räumlich getrennter Hochdruckgebiete. Auch in,der Verbindung muß der Druck dabei höher sein als in der Umgebung. |
Hochdruckgebiet Gebiet, in dem der Luftdruck höher ist als in seiner Umgebung. Der höchste Druck kommt in seinem Zentrum vor. Ein Hochdruckgebiet ist i.a. windärmer als ein Tiefdruckgebiet. Der Wind weht am Boden vom Hochdruckzentrum weg, es liegt eine divergente Strömung vor. Es existieren grob zwei Arten von Hochdruckgebieten. Im kalten Hoch ist der hohe Druck am Boden nicht sehr hochreichend, darüber befindet sich ein Tiefdruckgebiet. Ein warmes Hoch ist dagegen ein hochreichendes Druckgebilde. |
Hochdruckkeil Aus einem Hochdruckgebiet herausführendes Gebiet mit höherem Druck als in der Umgebung. In einem Hochdruckkeil existiert kein Zentrum, der höchste Druck liegt entlang einer Linie, der Keilachse vor, die zum Zentrum des Hochdruckgebiets hin zeigt. |
Hochnebel Unterhalb einer Inversionsschicht, wo Luft nicht weiter aufsteigt, durch Abkühlung feuchter Luft entstehender Nebel. Andere Bezeichnung: Stratus. Hochnebel ist dadurch gekennzeichnet, daß er eine relativ scharfe Obergrenze besitzt, über der es, z.B. im Gebirge, strahlend schön sein kann. |
Hochwasserlage Wetterlage, bei der es zu Hochwasser kommen kann oder schon gekommen ist. Meistens nach starken Regenfällen, der Schneeschmelze oder beidem. |
Hodogramm Diagramm, in das der Wind in verschiedenen Höhenschichten eingetragen wird. Mittels eines solchen Hodogramms kann man z.B. die Advektionsverhältnisse feststellen. |
Hof Durch Beugung der Lichtstrahlen an Wassertropfen entstehende optische Erscheinung in Form eines hellblauen Kreises um Sonne oder Mond. |
Höhenfront Front, an der die Gegensätze zwischen den verschiedenen Luftmassen nur in der Höhe, nicht aber am Boden, zu beobachten sind. |
Höheninversion Plötzliches Wiederansteigen der Temperatur in Höhen über 1000 m. Darunter spricht man einfach von "Inversion". |
Höhenströmung Die Luftströmung in der freien Atmosphäre, d.h. ungestört von Reibungs- und Temperatureffekten des Erdbodens. Höhenströmungen werden im Wetterdienst in Höhenwetterkarten dargestellt, die von verschiedenen Hauptdruckflächen angefertigt werden. Ein wichtiges Beispiel für Höhenströmungen sind die "Jets" oder "Strahlströme". |
Höhenwetterkarte Wetterkarten verschiedener Hauptdruckflächen, in die die Daten der aerologischen Messungen (Radiosondenaufstiege) eingetragen werden. Standarddaten sind: Geopotentielle Höhe der Druckfläche, Temperatur, Taupunktstemperatur und Wind. |
Höhenwind Die gerichtete Luftbewegung in der freien Atmosphäre, d.h. oberhalb von ca. 1000 m, ungestört durch Reibungseffekte am Erdboden. |
Höllentäler Trockener, warmer Ostwind im Höllental im Südwesten Deutschlands im Winter und im Frühjahr. |
Hohe Wolken Eiswolken in Höhen ab 6000 m. Sie sind immer mit dem Namen Cirro-... versehen und bestehen aus Eiskristallen, nicht aus Wassertropfen. siehe Wolkenklassifikation. |
Homogene Atmosphäre Irreales Bild der Atmosphäre, in der die Luftdichte in allen Höhen die gleiche ist. In der Natur liegt zwar immer eine heterogene Atmosphäre vor, zu Modellberechnungen ist die homogene Atmosphäre jedoch teilweise sehr vorteilhaft. |
Homosphäre Der untere Teil der zweigeteilten Atmosphäre, bis ca. 100 km Höhe. Darüber liegt die Heteosphäre. Bei dieser Einteilung der Atmosphäre in zwei Schichten ist nur die chemische Zusammensetzung maßgeblich. |
Horizontaler Temperaturgradient siehe Temperaturgradient. |
Horizontalsicht Die Sichtweite am Boden. Unterschieden werden dabei die horizontale Sichtweite und die Ceiling, die vertikale Sichtweite bis zur ersten flächigen Wolkenuntergrenze. |
hPa Kurzbezeichnung für Hektopascal, die gebräuchliche Einheit für den Druck. Ein hPa entspricht einem Millibar. |
Humid Von humid = feucht abgeleitete Bezeichnung für Gebiete, in denen die jährliche Verdunstungsrate kleiner ist als die empfangenen Niederschlagsmenge. Gegenteil von "arid". |
Humilis Cumulus-Wolken von nur geringer vertikaler Ausdehnung, die im allgemeinen abgeflacht aussehen. humilis (lat.) = von humilis - in geringer Höhe, niedrig, von geringer Größe |
Hundertjähriger Kalender Sammlung von Wetterregeln. Von 1652 bis 1658 von Abt Knauer erstellte Regeln, die den Zusammenhang der Planetenbewegungen und der Wetterereignisse darstellen sollte. Später ist das Werk von C. Hellwig durch Zusätze ergänzt, aus dem Zusammenhang gerissen und als Vorhersagewerk veröffentlicht worden. Der später erfundene Anspruch, das Wetter wiederhole sich in 100-Jahres-Intervallen, ist völlig absurd. Der Hundertjährige Kalender hat noch nicht einmal etwas mit Bauernregel gemein, die regional durchaus Bedeutung haben können. |
Hundstage Häufig auftretende Hitzeperiode in der Zeit vom 23. Juli bis 23. August. Meist werden die heißesten Tage des Jahres in Europa in dieser Zeitspanne verzeichnet. |
Hurrican Tropischer Wirbelsturm mit Entstehungsgebiet Karibik und Golf von Mexico. |
Hydrodynamik Wissenschaft, die sich mit den physikalischen Eigenschaften, besonders dem Strömungsverhalten, von Flüssigkeiten beschäftigt. In der Meteorologie werden hydrodynamische Ansätze teilweise auch für atmosphärische Zustande in speziellen Näherungen verwendet, wie z.B. die "Hydrodynamische Bewegungsgleichung" für atmosphärische Bewegungen. |
Hydrographie Teilgebiet der Geographie, das sich mit den Erscheinungsformen des Wassers auf der Erde beschäftigt. |
Hydrometeorologie Teilgebiet der Meteorologie, das sich mit dem Wasser und seinen Wechselwirkungen beschäftigt. |
Hydrometeorologische Navigation Die Nutzung aller hydrometeorologischen Einflüsse auf die Schiffsführung. |
Hydrometeorologische Schiffsführung Einbeziehung aller hydrometeorologischen Faktoren zur Navigation und Sicherheit eines Seefahrzeugs. |
Hydrometeorologisches Gefahrengebiet siehe Gefahrengebiet. |
Hydrosphäre Die gesamte Wasserhülle der Erde, bestehend aus Grundwasser, Seen, Ozeanen und allem abgelagertem Eis. |
Hydrostatische Grundgleichung Formel, die die Abnahme des Druckes als Funktion der Dichte beschreibt. |
Hydrostatischer Druck Der allein von ihrem Gewicht ausgeübte Druck einer Luftsäule auf eine Flächeneinheit. Er wird statisch genannt, weil in der Modellvorstellung keine Luftbewegung stattfindet. |
Hygrometer Gerät zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Hygrometer gibt es in allen möglichen Ausführungen, die auf verschiedenen Messprinzipien beruhen. Das Haarhygrometer nutzt die Längenausdehnung eines Haares bei Feuchtigkeitszunahme, das Psychrometer nutzt die Temperaturerniedrigung bei feucht gehaltenem Messfühler eines Thermometers. In vielen kaufhausüblichen Komplettwetterhäuschen sind Hygrometer eingebaut, die die Feuchte der Luft nur qualitativ, nicht quantitativ angeben können. Sie werden nicht Hygrometer, sondern Hygroskop genannt. |
Hygroskopische Substanzen Substanzen, die stark mit Salzen angereichert sind, v.a. Gischttropfen. Sie dienen, in der Atmosphäre hinreichend hoch aufgewirbelt, als Kondensationskerne, die zur Wolkenbildung nötig sind. |
Hypsometrische Temperaturabnahme Die Abnahme der Temperatur von kochenden Flüssigkeiten mit der Höhe. Bei einem Normaldruck am Boden von 1013 hPa beträgt z.B. der Siedepunkt von Wasser 100°C. In 5500 m über dem Meer, bei ca. 500 hPa Druck, liegt der Siedepunkt bei nur noch ca. 86°C. Eins der dabei auftretenden Probleme ist, daß nicht mehr alle Bakterien abgetötet werden, man Wasser ab einer gewissen Höhe also nicht mehr abkochen kann. |