Das Wetter von vor 200 Jahren
- November 1803 - Zu Monatsbeginn setzte vor allem in höheren Lagen ein deutlicher Temperaturrückgang ein, der auf dem Hohenpeißenberg fünf Tage lang negative Temperaturmittel hervorrief, während es in Berlin und Wien nur kurz Mittel von knapp unter null Grad gab. Die Minima sanken aber nicht sehr stark ab (Regensburg - 4,0, München – 5,0°C). Diese Kälte kam aus Osten, auf dem Hohenpeißenberg schneite es schon am Allerheiligentag, im Alpenvorland erst am 3.11. Nach dem 5.11. wurde es sukzessive wieder milder, wobei die Strömung in der zweiten Dekade generell auf südliche Richtungen drehte, die aber vom häufigen Durchzug von Störungen gekennzeichnet war. Ohne Niederschlag blieben nur der 5. bis 8., der 10. und 11. sowie der 15. und 16.11. Ansonsten regnete es oft. Die Temperaturen zeigten ein recht hohes Niveau (Tagesmittel Hohenpeißenberg am 19. 9,9°C). Vom 23. an scheint eine lebhafte westliche Luftzufuhr geherrscht zu haben, da der Wind auf dem Hohenpeißenberg des öfteren Sturmstärke erreichte: am 23., 25. und 29.11. Die Niederschläge nahmen an Intensität zu und fielen auch in den Niederungen oft als Nassschnee (in den Linzer Beobachtungen heißt es vom 28. „sehr kothig“), zum Teil aber auch als Regen. Am Monatsletzten sanken die Temperaturen dann kräftig ab und es wurde überall winterlich.Die verschiedenen Witterungsperioden dieses Novembermonats von vor 200 Jahren scheinen sich insgesamt ziemlich ausgeglichen zu haben, so dass das Temperaturmittel keine besonderen Ausschläge brachte, wie die folgende Übersicht zeigt:
München 2,8°C
Hohenpeißenberg 3,0
Kremsmünster 3,5
Berlin 4,0
Innsbruck 4,6
Bremen 4,8
Basel 4,9
Wien 6,0
Die Niederschlagstätigkeit war aber lebhaft (in den süddeutschen Niederungen etwa 17 bis 20 Tage); daher gab es hohe Niederschlagssummen (in Karlsruhe wurde der November der nasseste Monat des ganzen Jahres!):
Regensburg 77,8 mm
Paris 81,5
Karlsruhe 144
Wolfgang Webersinke, Markt Schwaben, 10.12.2003
Letzte Aktualisierung 10.12.2003
Durch Wolfgang Webersinke