Wetterstation Zenting-Daxstein

Das Wetter von vor 200 Jahren
- Dezember 1803 -

Der letzte Kalendermonat des Säkularisationsjahres 1803 zerfiel in mehrere Phasen, wobei um die Monatsmitte eine interessante Grenzwetterlage geherrscht haben muss.

Zu Anfang dauerte die winterliche Lage des Vormonats an, vor allem auf dem Hohenpeißenberg war es knackig kalt. Anschließend scheint von Nordwesten kalte Meeresluft eingeflossen zu sein, in höheren Lagen schneite es. In St. Florian bei Linz ist am 9. von großen Schneewehen die Rede. In Wien war es für Schnee meist zu mild. Der Höhepunkt dieser Kälte war am Hohenpeißenberg am 10. (Tm – 8,9°C). Vom 11. bis 14. erfolgte dann eine bedeutende Milderung. Ab der Monatsmitte wurde es im Norden und Osten wieder zum Teil sehr kalt (Berlin am 20. – 12,8°C Tagesmittel, Wien – 7,4°), während auf dem Hohenpeißenberg mehrfach sehr hohe Temperaturen gemessen wurden (19. + 6,7°). Längs über Deutschland muss eine Luftmassengrenze gelegen haben, denn an besagtem 19.12.1803 gab es schon in Linz einen Eistag mit einer Tagesmitteltemperatur von – 2,4°C, während im bayerischen Alpenvorland Südwinde wehten. Ab dem Heiligabend gewann die milde Luft auch im Norden und Osten die Überhand und unter häufigen Regenfällen durchsetzt von Aufheiterungszonen ging das Jahr zu 
 

Ende (Regensburg am 31. Tageshöchsttemperatur von 10,1°C).

Dieser Wintermonat war wieder recht feucht, bei 17 Niederschlagstagen in St. Florian und 20 auf dem Hohenpeißenberg. Folgende Niederschlagsmengen sind mir bekannt:

Regensburg  70,6 mm
Paris   76,2
Karlsruhe  100

Die Monatsmitteltemperaturen brachten wenig Aufregendes:

Berlin   -1,1°C
Innsbruck  -0,2
Kremsmünster  -0,1
München  +0,2
Hohenpeißenberg +0,4
Wien   +0,8
Bremen   +1,0
Basel   +2,7

Mit dieser Übersicht wird die kleine Reihe des Rückblicks auf die Witterung von vor 200 Jahren beendet.


Wolfgang Webersinke, Markt Schwaben, 06.01.2004

Letzte Aktualisierung 06.01.2004
Durch Wolfgang Webersinke

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