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Jahresrückblick 2015 (mit Umland) und den östlichen Bayerischen Wald Wieder ist ein extrem warmes Jahr zu Ende gegangen: In Deutschland und Österreich war 2015 das zweitwärmste Jahr der Messreihen (D ab 1881, AT ab 1768) nach 2014, im Hochgebirge Österreichs war es aber das mildeste, ebenso an den Mess-Stellen Wien (Innere Stadt 13,2°C), Kremsmünster, Eisenstadt, Retz, St. Pölten und Ried im Innkreis. Von Kremsmünster wird die entsprechende Grafik gezeigt: In der Schweiz belegt 2015 ganz knapp den ersten Platz (Abw. + 1,29 K) vor 2014 (Abw. + 1,25 K), in Frankreich steht 2015 an dritter Stelle nach 2014 und 2011. Im Bayerwald war es in der Regel das zweitwärmste nach 2014! Folgende Übersicht der Mitteltemperaturen von Metten (313 m), Entschenreuth (456 m) und Daxstein (731 m) soll das belegen. Metten erreichte 9,9°C (2014 10,1°C), Entschenreuth 9,4 und Daxstein 9,0°C (2014 9,2°). Fürstenzell hatte 10,1°C. Der Februar wurde der kälteste Monat (Metten – 1,0, Daxstein und Entschenreuth je – 1,2°C), der August der heißeste (Metten sowie Entschenreuth je 20,9 und Daxstein 20,4°C). Frosttage gab es in Daxstein 73, in Haidmühle dagegen 185; Eistage 5 in Lalling, aber 27 in Haidmühle und Daxstein; Lalling hatte 62 Sommertage und 33 heiße Tage; Waldhäuser (940 m) maß 40 Sommertage, einen mehr als 2003! Am heißesten war der 8.8. mit 36,5°C in Lalling, am kältesten der 4.2. mit – 22,3°C in Haidmühle. Die Sonne zeigte sich generös und brachte 104 bis 107 % des Mittels zustande: Metten (313 m) brachte es auf 1752, Haidmühle (807 m) auf 1810 und Lalling (446 m)auf 2052 Stunden. Der Januar war der sonnenärmste Monat: Haidmühle 21, Metten 28 und Lalling 33 Stunden. Am sonnigsten der Juli: Metten 282, Haidmühle 286 und Lalling 319 Stunden. Beim Niederschlag überwogen deutliche Defizite: generell war es das trockenste Jahr seit 2003: Die Jahresmenge erreichte in Metten 673,5 mm, in Daxstein 1073 und auf dem Gr. Arber 1151 mm. Grosso Modo wurde nur drei Viertel des Solls gemessen. Am trockensten oft der Februar (Gr. Arber 16 und Daxstein 22 mm), manchmal auch der August (Metten 25 mm), der feuchteste Monat ausnahmslos der November (Metten 114, Daxstein 171 und Gr. Arber 267 mm). Für Metten erfolgt eine Jahresgrafik ab 1879, da es hier besonders trocken war: 2015 steht an 7. Stelle hinter: 1887 599 | 1908 630 | 1911 634 | 1953 575 | 1959 646 | 2003 667 | 1953 beim absoluten Minimum wurden noch einmal fast 100 mm weniger registriert. Besonders wird darauf hingewiesen, dass Metten eine besonders kostbare Station im Messnetz ist, da sich hier die äußeren Bedingungen über den gesamten Zeitraum praktisch nicht verändert haben . Im Großraum München belegt 2015 bei der Temperatur ebenfalls den zweiten Rang nach 2014, mit einer Abweichung von 1,2 bis 1,5 K zum Mittel 1981 bis 2010. Die Sonne erreichte einen Überschuss, der um die 10 % lag (München/Stadt 1980 Stunden). Umgekehrt war es beim Niederschlag, der nirgends die 100-Prozent-Sollerfüllung hinbekam. Meist fielen drei Viertel bis etwa 90 % der erforderlichen Jahresmenge: Starnberg 1016 mm (90 %), München/Stadt 849 mm (90 %), Andechs-Erling 944 mm (92 %), Altomünster-Maisbrunn 663 mm (75 %) und Frauenneuharting-Lohen 800 mm (74 %). Schnee lag wieder einmal häufiger, aber nur im Januar und Februar, der Beginn des Winterhalbjahrs 2015/16 war dagegen durch eine ausgeprägte Schneearmut gekennzeichnet mit nur vereinzelten Schneedeckentagen im November. Die 39 Schneedeckentage von München/Harthof sind eigentlich typisch. Die Neuschneesummen lagen zwischen 24 cm in Neufinsing am Kraftwerk (25 cm in Neufahrn) und 108 cm in Obersöchering-Reinthal, über 100 cm waren die absolute Ausnahme (98 cm noch in Egling). Zieht man zum Vergleich den Bayerischen Wald heran, so war da etwas mehr geboten: minimal 31 cm in Passau-Maierhof (45 cm in Metten), maximal 365 cm in Brennes (1040 m), gefolgt von Bischofsreut mit 235 cm und Philippsreut (215 cm), dann Daxstein mit 173 cm und Waldhäuser mit 165 cm. Vom Gr. Arber gibt es seit 2015 keine vernünftigen Werte mehr, seit die Automatisierung hier wieder einmal das Ende von so manch sinnvoller Beobachtung gebracht hat. Am Schluss dieses kleinen Jahresrückblicks soll der Hinweis auf die extrem hohen Sommermaxima der Temperatur in Deutschland stehen: 40,2°C in Bad Mergentheim am 7. August und 40,3°C in Kitzingen am 5. Juli. W. Webersinke, Daxstein, Februar 2016
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| | | | Wolfgang Webersinke 2000-2020
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