Wetterstation Zenting-Daxstein

Witterungsbericht das Jahr 2004

für Deutschland, Österreich und die Schweiz

Nach dem abnormen Jahr 2003 verlief das vergangene Jahr wieder in ruhigeren Bahnen, wenngleich die seit 1988 herrschende milde Phase in West- und Mitteleuropa unvermindert andauerte. Die Gebiete mit leichtem Niederschlagsmangel überwogen, die Sonne machte wesentlich weniger Überstunden als 2003.

Im Bereich untere Donau/Bayerischer Wald war 2004 temperaturmäßig leicht zu warm, die Sonne erfüllte ihr Soll meist nicht ganz 
 
 

(z.B. Saldenburg-Entschenreuth 1657 Stunden = 95 %, Finsterau 1620 Stunden = 98 % des Mittels 1961 bis 1990). Die Niederschlagsverteilung geriet sehr differenziert, wobei nur die Monate Januar, Juli, September und November zum Teil deutliche Überschüsse lieferten. An der Donau, im westlichen Bayerischen Wald sowie Richtung Böhmerwald herrschten Defizite vor, während um den östlichen Vorderen Bayerischen Wald die Sollwerte meist eingehalten wurden; punktuell weiter im Osten war es sogar übernormal nass:

  Jahres-RR % von 1961 - 1990
Straubing 594 mm 76%
Zwieslerwaldhaus 1263 82
Regen 830 90
Klingenbrunn/Bhf. 1136 92
Gr. Arber 1422 98
Saldenburg-Entschenreuth 1131 100
Zenting-Daxstein 1387 101
Bischofsmais 1186 101
Grainet-Rehberg 1347 125

Die Schneelage war 2004 etwa den langjährigen Durchschnittswerten entsprechend, d.h. an der Donau lag an ca. 80 Tagen eine geschlossene Schneedecke, in den Bayerwaldtälern etwa an 100 Tagen (z.B. Saldenburg 100, Grainet 111 ), in höheren Lagen (wie etwa in Daxstein) an 125 Tagen. Die Neuschneesumme stieg von 150 an der Donau über 235 in den Tälern auf etwa 400 cm in Daxstein an. Die Gewittertätigkeit war 2004 in Daxstein unternormal: 26 [-7]Tage, ebenso die Alpensicht: 34 [-17] Tage. An 118 Tagen bildete sich Nebel und an 25 Tagen kam es zu Graupelniederschlag [Mittel 1985 bis 2004 30 Tage bei Grenzwerten von 46 Tagen 1998 und nur 20 Tagen 2003].

Deutschlandweit brachte das Jahr kaum größere Rekorde. Allerdings fielen in weiten Teilen Oberbayerns nach dem Trockenjahr 2003 auch 2004 deutlich unterdurchschnittliche Niederschläge. Z.B. hatte München/Stadt 2003 657 und 2004 auch nur 815 mm: 1472 mm in 24 Monaten (statt normaler 1964 mm bzw. 492 mm zu wenig!) sind die geringste Zweijahresmenge seit 1942/43 (damals 1379 mm). Da nimmt es nicht wunder, dass der Grundwasserpegel mittlerweile 2m unter dem Mittel liegt. Während aber München Niederschlagsdefizite meldete, regnete es in Ebersberg 2004 die normale Menge!

Diese unterschiedliche Niederschlagsverteilung konnte auch in der Schweiz und in Österreich beobachtet werden: teilweise leicht übernormal, zum Teil recht trocken (z.B. Zermatt/CH 457 mm = 75 % oder Bad Radkersburg/A 645 mm = 73%).

Zum Schluss habe ich zwei Grafiken zur Zahl der Gewittertage und der Schneedeckentage in Daxstein und München angefertigt, die meinen Artikel abschließen:

Wolfgang Webersinke, Daxstein, Februar 2005

 

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