Die kürzer als in den Jahren zuvor gestaltete Jahresübersicht beginnt wie gewohnt in der Bayerwaldregion, wo die Mitteltemperatur ganz überwiegend leicht über dem Mittel 1981 bis 2010 lag: Daxstein etwa 7,4°C (+ 0,1K) und bis zu 8,9°C in Metten (+ 0,5 K). Dabei kamen kalte Tallagen auf etwa 7°C (Zwiesel 7,2, Haidmühle als Ausnahmestandort 5,3°C; Gr. Arber 3,3°C), wärmere Lagen auf bis über 9° (Lalling als milde Hanglage im Obstanbaugebiet 8,9°C, Waldhäuser als kühle Hanglage auf etwa 1000 m 6,7°C). Auf eine unfreundliche und sonnenscheinarme erste Jahreshälfte folgte eine wesentlich mildere und sonnigere zweite.
Die Sonnenscheindauer blieb letztlich im Schnitt ungefähr 3 bis 9 % der Norm schuldig: Grainet-Rehberg 1496 Stunden (91 %), Haidmühle 1610 Stunden (97 %), maximal wurden 1731 Stunden erreicht (Lalling), dort waren es im Juli sogar mehr als 300 Stunden (genau 313); minimal meldeten Waldhäuser und der Große Arber je 1417 Stunden.
Beim Niederschlag waren allgemein Defizite sichtbar: prozentual am wenigsten hatten Kirchberg/LfU (=Landesamt für Umwelt) mit 70 % (861 mm) sowie Philippsreut (1002 mm) und Finsterau (998 mm) mit je 77 % des Erwartungswerts, allein Eging am See-Rohrbachholz überschritt mit 1092 mm das Soll um 7 %. Insgesamt schwankten die Jahreswerte zwischen 843 mm in Teisnach (Schönberg 881 mm) und 1410 mm auf dem Gr. Arber (Duschlberg 1358 mm), was generell zu wenig war. Untergriesbach-Schaibing war mit 98 % dem Mittel am nächsten (1089 mm). 1000 mm wurden nur in höheren Lagen überschritten. Einige Niederschlagsgrafiken sollen das Jahr illustrieren:
In Daxstein wurde die kleinste Luftfeuchtigkeit erst mit 23 % am 3.12. gemessen. Mit 178 trüben Tagen konnte die größte Zahl seit Beobachtungsbeginn 1985 festgestellt werden. Alpensicht herrschte an 61 Tagen, Nebel bildete sich an 112 Tagen. Die Gewittertätigkeit war wie schon öfter angemerkt gering und nur an 19 Tagen (14 Tage zu wenig) wurde diese Erscheinung notiert. Die Zahl der Tage mit Schneedecke entsprach mit 120 der Norm, die Neuschneesumme dagegen war mit 222 cm zu klein.
Im Großraum in und um München konnte ebenfalls ein insgesamt normales Jahr beobachtet werden. Die Mitteltemperatur schwankte zwischen knapp 10°C in den wärmebegünstigten Stadtlagen (Helene-Weber-Allee 9,5°C) und 7,7°C in Oberhaching-Laufzorn (Holzkirchen 7,8°C). Diese Werte entsprechen fast genau dem langjährigen Mittel (- 0,2 K in München/Stadt und Laufzorn, dagegen + 0,1 K in Holzkirchen).
Die Sonnenscheindauer erreichte gerade so die 1600-Stunden-Marke (Stadt 1603, Flughafen 1610 Stunden), was einem Defizit von annähernd 10 % gleichkommt. Da in vielen vorangegangenen Jahren die Sonne fast stets Überstunden schob, kam vielen das Jahr 2013 als besonders sonnenarm vor, auch weil die erste Jahreshälfte ausnehmend trüb war. Dann aber hatte der Juli doch 330 bis 340 Stunden Sonne zu bieten.
Die Niederschlagsmenge blieb gleichfalls meist unter der Norm: „nur“ 92 % in Oberpframmern (bei einer Summe von 1109 mm), an einigen Orten wurde das Soll aber doch überschritten: Forstinning 960 mm (101 %), Oberschleißheim 912 mm (102 %) und schließlich München/Harthof 1009 mm (108 %), vor allem wegen des hier ausnehmend nassen Junis. Im Süden der Stadt (Ausnahme Harthof!) überschritt die Jahresniederschlagsmenge die 1000er-Marke und erreichte in Holzkirchen 1330 mm. Auch von diesem Element zwei illustrierende Grafiken:
Das Außergewöhnlichste am Jahr 2013 war aber die große Gewitterarmut: jeweils 13 Tage zählten die Beobachter in München-Laim und am Harthof. So wenige Gewittertage hat es in der Münchner Reihe seit mindestens 1865 noch nie gegeben; zuvor sind die Aufzeichnungen zwar etwas lückenhaft, aber das bisherige Minimum lag da bei 14 Tagen in den Jahren 1814 und 1787. Mit hoher Wahrscheinlichkeit erlebten wir also in München das gewitterärmste Jahr seit 1781!
Wolfgang Webersinke, Daxstein, 2.3.2014